Endlich Frieden! Vor hundert Jahren ging der 1.Weltkrieg zu Ende

Im Rahmen der jetzt 25-jährigen Partnerschaft zwischen Unterpleichfeld und Cheux/St.Manvieu-Norray/Grainville sur Odon in der Normandie machten sich jeweils 50 Schüler und Schülerinnen mit den Bürgermeistern und Bürgern der Partnergemeinden am 09.11.2018 auf den Weg nach Verdun.

Nach ca. 500 km Fahrt trafen sich Urenkel und Ur-Urenkel ehemaliger Kriegsgegner auf den Schlachtfeldern Verduns, auf denen 1916 mehr als 300000 Menschen ihr Leben verloren. Wolfgang Seelmann von Salut Unterpleichfeld und Arnaud Potier von der Partnergemeinde aus der Normandie, die jeweils von einem engagierten Komitee unterstützt werden, freuten sich über die rege Teilnahme von Schülerinnen und Schülern. „Die Jugend ist die Zukunft Europas und es ist uns ein Anliegen, sie für die deutsch-französische Freundschaft zu begeistern. Gut, dass dieses wichtige Projekt durch die politische Gemeinde Unterpleichfeld mit Bürgermeister Alois Fischer und die Sparkasse Mainfranken für die Jugendlichen finanzielle Förderung erfährt.“

Zwei Tage intensiver Begegnung an schicksalhaftem Ort, zwischen den Gräbern zigtausender Toten, in einer noch heute vom Krieg gezeichneten Natur, vermittelten auch den mehr als 20 Schülerinnen und Schülern aus den Mittelschulen in Unterpleichfeld und Estenfeld sowie der Wolffskeel Realschule einen „überwältigenden und schockierenden Eindruck“ (Hannah Renken, Wolffskeel Realschule) oder wie eine andere Schülerin meinte „der riesige Soldatenfriedhof machte das Ausmaß des 1.Weltkrieges noch deutlicher.“ (Julia Raich)

Rektor Dietzsch von der Mittelschule Unterpleichfeld und den begleitenden Lehrkräften war es ein besonderes Anliegen, den Schülerinnen und Schülern die furchtbare Realität des 1.Weltkrieges vor Ort zu vermitteln.

Die von den Jugendlichen aber auch Erwachsenen der Partnergemeinden vorgetragenen Präsentationen zu am Weltkrieg beteiligten Vorfahren am Samstag Abend, machten beide Seiten betroffen und berührten die Zuhörer auch nach 100 Jahren sehr.

Soldat aus Burggrumbach im 1. Weltkrieg

Bild: Soldat aus Burggrumbach im 1.Weltkrieg

Die Vergegenwärtigung des Leids derer, die zwischen 1914 und 1918 starben, sind den 100 Teilnehmern erneuter Ansporn, die schon so lange bestehende Freundschaft zwischen den Partnergemeinden auch weiterhin zu pflegen.

 

Gruppenbild: Winfried Schraut

Nach einem bewegenden Gottesdienst in der Kathedrale von Verdun, einer Kranzniederlegung unserer Gemeinden für die Gefallenen des Krieges und Empfang durch den Bürgermeister von Verdun, machten sich die 50-köpfigen Reisegruppen wieder auf den Weg in die jeweilige Heimat. »Jusqu’au Mai » « Bis zum Mai. Dann sehen wir uns in Unterpleichfeld wieder.“ hörte man wiederholt bei der herzlichen Verabschiedung von inzwischen langjährigen Freunden.

In einer Zeit wachsender nationaler Egoismen, in einer Zeit in der die europäische Idee verstärkt in Frage gestellt wird, möchten wir Völkerverständigung leben. Wir möchten Misstrauen, Angst und Tendenzen der Isolation mit Zusammenarbeit zwischen unseren Nationen und echter Freundschaft begegnen.“, meint Martin Mais, der von der engagierten Arbeit des Vereins begeistert ist.

Äußerungen wie die von Denise Tausch: “Ich fand es sehr schön, als die französischen Mädchen uns geholfen und wir zusammen gelacht haben“ oder dass man „mit den Lehrern, Mitschülerinnen und Mitschülern sowie Schülerinnen und Schülern aus anderen Schulen und Frankreich mehr in Kontakt gekommen ist“ (Leon Ramold, Wolffskeel Realschule) machen am Ende der Fahrt Hoffnung, dass diese Fahrt etwas bewegt hat und Denise fügt hinzu « Vive l‘Europe. Vive l‘amitié franco-allemande. » „Es lebe Europa. Es lebe die deutsch-französische Freundschaft.“

Salut Unterpleichfeld“ freut sich schon jetzt auf 2019, wenn es wieder heißen wird:

« Bienvenue a Unterpleichfeld! » „Willkommen in Unterpleichfeld.“

Text: Martin Mais